Schwester Serviane

Schwester Serviane
Schwester Serviane.

Schwester Serviane wurde am 25. August 1914 als Johanna Bernhardine Wollseifen in Soller bei Düren im Rheinland geboren. Am 22. April 1933 ging sie als Kandidatin zu den Steyler Missionsschwestern. In Steyl, Holland, besuchte sie die Arnold-Janssen-Schule der Steyler Missionsschwestern und machte dort Ostern 1936 ihr Abitur. Am 8. Juni legte sie das erste Ordensgelübde ab und nahm den Namen Schwester Serviane an.

Schwester Serviane war mit einem künstlerischen Talent gesegnet. Sie studierte an der ordenseigenen Kunstschule und wurde Zeichenlehrerin für Volks- und Mittelschulen. Bevor sie von 1956 bis 1958 an der Kunstakademie in München studierte und 1958 die Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen mit der Fachrichtung Zeichnen und Kunsterziehung ablegte, studierte sie sechs Semester in Washington DC, USA, und vier Semester in Rom, Italien.

Ein eigenes Atelier im Kloster

Das Heilig-Geist-Kloster in Wimbern wurde zur Heimatbasis von Schwester Serviane. In ihrem eigenen Atelier, ein eigens für sie hergerichteter Raum in dem Kloster, konnte sie ihrer künstlerischen Betätigung nachgehen. Die Glasmalerei, die Mosaikarbeiten, die Plastik (vor allem in Bronze) und das Sgraffito gehörten zu ihren Vorlieben. Ihre Arbeiten fertigte sie mit Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer an und ließ sich dabei nicht durch ihren von Geburt an gelähmten rechten Arm beeinträchtigen.

Ein Kirchenfenster
Auch die Fenster der Arnolduskapelle im Wimberner Heilig-Geist-Kloster wurden von der Ordensschwester gestaltet.

Schwester Serviane fertigte nachweislich folgende Arbeiten vorwiegend für Kirchen, Kapellen und Klöster an:

  • die Fenster der Kirche des Heilig-Geist-Klosters, den Kreuzweg im Klostergarten in Sgraffitotechnik
  • Entwürfe für die Beton- und Bleiverglasung sowie in Bronze für Altar, Tabernakel, Ambo, Kreuz und Leuchter für die Kapelle der Steyler Missionsschwestern in Haan
  • Gestaltung des Kircheninnenraums der Laupheimer Ordensniederlassung der Missionsschwestern
  • weitere Kunstwerke in Steyl, Moos (Bodensee), Schwemlingen (Saar), Merzig (Saar), St. Wendel (Saar)
  • Kunstwerke u.a. in Japan und Papua Neuguinea.

Ihre letzte Arbeit sollte das Fensterlichtband der Kapelle des Marienkrankenhauses sein. Für den Altarraum konnte sie nur noch die Entwürfe fertigstellen, den Kreuzweg konnte sie nicht mehr vollenden. Am 30. März 1971 starb Schwester Serviane im Marienkrankenhaus Wimbern. Sie war dankbar für das von Gott empfangene künstlerische Talent und drückte dies kurz vor ihrem Tod durch folgenden Satz aus: „Nun gebe ich meine Talente Gott zurück.“