Die nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ (KdF) war eine politische Organisation mit der Aufgabe, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten.
Die Organisation mit Sitz in Berlin bestand von 1933 bis 1945, wobei die meisten Operationen mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 eingestellt wurden.
Das Ziel der Organisation „Kraft durch Freude“ war es, dem deutschen Volk (Leistungs-) „Kraft“ zu verleihen. Einerseits, um die volkswirtschaftliche Produktion anzukurbeln, andererseits aber auch, um aus den Deutschen ein körperlich gesundes, kriegstüchtiges Volk zu machen. „Das Ziel der Organisation war die Schaffung der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft und die Vervollkommnung und Veredelung des deutschen Menschen“. Dieses Ziel wollte man erreichen, indem man der arbeitenden Bevölkerung eine genau bemessene und durchstrukturierte Freizeit anbot. Die Arbeitsleistung und Produktivität sollten gesteigert werden, die Volksgesundheit sollte sich verbessern. Nicht lasterhaftes, verweichlichendes „Vergnügen“, sondern gesunde „Freude“ sollte dem Arbeiter „Kraft“ geben.
KdF diente letztlich der Kriegsbereitschaft. Ein gesundes und motiviertes Volk galt den Nationalsozialisten auch als besonders kriegstüchtig.
KdF organisierte für die Stadt und das Amt Menden – also auch für die Wimberner Bevölkerung – Konzerte, Chorauftritte, Bunte Abende, Gymnastik, Schwimmlehrgänge, Nähkurse, Schachturniere, etc. Auch Erwachsenenbildung wurde gefördert. Mit massiver Aufforderung zur Teilnahme wurde in den dreißiger Jahren in der „Mendener Zeitung“ auf KdF-Veranstaltungen hingewiesen. Über deren Ablauf und Erfolg wurde anschließend stets sehr positiv berichtet.
Die Wimberner Zeitzeugen kannten alle KdF und hatten eine besondere sprachliche Auslegung für das Kürzel parat: „Kotz durchs Fenster“. Die Akzeptanz und Teilnahme der Wimberner an KdF-Veranstaltung in Menden, Bösperde oder Lendringsen muss – nicht nur wegen der relativ großen Entfernung für damalige Verhältnisse – nach Zeitzeugenaussagen wohl recht zurückhaltend gewesen sein.