Der erste Posthalter „Auf dem Graben“ war Severin Christoph Schlünder. Er starb im Jahre 1820. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Nikolaus Georg Christoph Schlünder. Dieser hatte – wie auch sein Vater – die Zeichen der Zeit erkannt und den bisherigen landwirtschaftlichen Betrieb mit der Posthalterei kombiniert. Dies ließ sich unschwer umsetzen, da er die Postpferde problemlos unterbringen und versorgen konnte.
Da der Postverkehr stetig zunahm, mussten neue Räumlichkeiten her. So entstand zwischen 1822 und 1824 die Poststation „Am Schlünder“ mit einem geräumigen Posthaus und Pferdeställen sowie Wagenremisen, wie sie noch heute existieren: Das frühere Haupthaus beherbergt heute das Hotel und Restaurant „Alte Poststation“.
Die geschickt gewählte Lage erwies sich als außerordentlich vorteilhaft. Aus allen Fahrtrichtungen konnten hier Reisende einkehren, die Postrouten Werl – Menden, Menden – Arnsberg und Arnsberg – Werl kreuzten sich. Hier verlief der seit dem Jahre 1823 eingerichtete preußische Schnellkurs von Berlin über Kassel, Arnsberg, Wimbern, Menden, Iserlohn, Hagen bis nach Köln.
Die Posthaltereien waren damals gute Einnahmequellen. Jeder Posthalter war darauf bedacht, die Extraposten möglichst weit zu fahren. Bei diesen teilweise sehr langen Fahrten ohne Pferdewechsel scheinen jedoch Verzögerungen vorgekommen zu sein, denn im folgendem Jahr (1826) wurde durch das Generalpostamt festgelegt, „daß bei Reisen durch der Höchsten Mitglieder des Königlichen Hauses auch auf der Station von Werl nach Iserlohn, in Wimbern, ein Pferdewechsel stattfinden soll“.
In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Schnellpost-Verbindungen eingerichtet, so auch auf der Strecke Berlin – Köln. Die Aufenthalte waren knapp bemessen, in Wimbern waren zum Trinken des „Caffe“ nur fünf Minuten vorgesehen.
Eine weitere Einnahmequelle war der ansehnliche Gewinn aus der „Passagierstube“. Dieser Warteraum „Am Graben“ und später ab 1824 „Am Schlünder“ bot den Reisenden Gelegenheit zur Erfrischung, zur Stärkung und im Winter auch zum Aufwärmen.