
Auf dem Höhepunkt der unternehmerischen Tätigkeit der Familie Schlünder kündigte sich drohendes Unheil durch den Bau der oberen Ruhrtalbahn an. Die ständigen Anpassungen der Postrouten an die Abfahrtszeiten der Eisenbahn sah Posthalter Christian Schlünder trotz steigender Passagierzahlen in den Postwagen mit großem Unbehagen. Er erkannte rechtzeitig eine Gefährdung seiner Posthalterei durch diese verkehrstechnische Revolution. Die Eisenbahn hatte bereits mancherorts die Posthalterei verdrängt.
Offenbar sah er auch, dass der Strassenbau und der Personenverkehr im Postwagen nicht mehr in der erforderlichen Weise gefördert würde und der private Fuhrverkehr nach der Lockerung des Beförderungsmonopols durch die Postverwaltung im Jahr 1867 – endgültig seit dem Jahre 1871 – zunehmend erfolgreich als Konkurrent aufträte. Die privaten Fuhrleute verlangten niedrigere Preise, gaben Vergünstigungen, beförderten das Gepäck unentgeltlich und bevorzugten die gewinnträchtigen Strecken.
Um möglichen Verlusten durch die geplante Eisenbahnverbindung zwischen Schwerte und Arnsberg (Eröffnung dieser Strecke war am 1. Juni 1870) zu entgehen, kündigte Christian Schlünder bereits im Jahre 1867 seinen mit der Postverwaltung Arnsberg geschlossenen Posthaltervertrag vorzeitig auf. Offenbar wurde aber noch ein kurzer (und befristeter) Anschlussvertrag bis zum endgültigen Ende im Jahr 1870 geschlossen.
Am 1. Juni 1870 wurde die Bergisch-Märkische Eisenbahn von Schwerte bis Arnsberg in Betrieb genommen. Am gleichen Tag wurde die Postexpedition von Wimbern nach Wickede an der Ruhr verlegt und die Posthalterei aufgelöst. Es hieß nunmehr Wimbern bei Wickede und nicht mehr Wickede bei Wimbern.
Der Ober-Post-Direktor Schmitz aus Arnsberg sprach bereits am 1. März 1870 dem Post-Expediteur und Posthalter Schlünder beim Ausscheiden aus dem Postdienst, dem er 25 Jahre angehört hatte, seine Anerkennung aus. Er knüpfe hieran den Wunsch, dass Schlünder den Beruf, aus dem er jetzt ausscheide, in gutem Andenken behalten möge.
Als Dank erhielten die verheirateten Töchter des letzten Inhabers der Poststation für die Aussteuer ein großes Leinengedeck mit zwölf Servietten, in die ein Posthorn mit den Jahreszahlen „1816-1870“ und darüber die preußische Krone eingewebt waren. Ein noch vorhandenes Gedeck wird in Ehren gehalten und nur zu besonderen Anlässen benutzt.