
Am Graben hat es im 17. Jahrhundert bereits eine Mühle gegeben, angetrieben durch das Wasser des von Voßwinkel kommenden Graber Baches. Eine Urkunde vom 23. Mai 1662 besagt, dass der damalige Herr von Schloß Höllinghofen (Freiherr Wilhelm von Billeke) sich mit dem Grundherren des Hofes Schlünder am Graben (dem Freiherr von der Recke) und dem Propst des Klosters Scheda (Caspar von der Hese), über die Verlegung einer Mühle unterhalb des Schlünderhofes einigte.
Schlünder sollte kein Schaden entstehen. Der künftige Müller sollte auf „Humperts Kotten“ (am Graben) wohnen. Die Urkunde nennt „Schlünders Hof zum Grave“ als Ausfertigungsort. Nach den Urkatasterunterlagen von 1829 (siehe Seite 24) ist die Mühle nicht mehr vorhanden, wohl aber „Hux Mühle“ oberhalb am Schwarzen Weg, wo Graber Bach und Wimber Bach zusammentreffen. Die Mühle wird urkundlich bereits im Jahre 1563 erwähnt. Sie gehörte seit jeher zum Hause Höllinghofen. Der Name ist abgeleitet von der Flurbezeichnung Huxhol (feuchte Gegend, Kröten).
Die Mühle stand genau auf der Grenze zwischen Wimbern und Echthausen – die Grenze verlief genau durchs Wohnhaus. Das Schlafzimmer lag in Echthausen, und dieser Gemeinde wurden auch die Bewohner der „Hux Mühle“ zugerechnet. Der Grund hierfür konnte nicht erforscht werden.
Die Mühle wurde durch zwei Wasserräder angetrieben. Im geräumigen Erdgeschoss waren zwei Mahlgänge aufgebaut. Ein Mahlgang lieferte das Roggenmehl zum Backen des kräftigen Roggenschrotbrotes und der andere Mahlgang feines Weizenmehl, aus dem Weißbrot und Zwieback hergestellt wurden.
Nachdem offenbar die Mühle nicht rentabel genug war, wurde diese von einer Korn- zu einer Sägemühle umgebaut. Um gleichzeitig möglichst unabhängig zu sein von jahreszeitlichen Wasserständen, wurde in der Folge ein Teich aufgestaut, um immer einen konstanten Wasserpegel zu haben. Noch heute befindet sich an der Abzweigung vom Schwarzen Weg nach Westen in Richtung Wimbern die alte Teichanlage und Reste des alten Stauwehrs vor der alten Bruchsteinbrücke. Fortan war die Sägemühle offensichtlich rentabel, denn sie existierte bis ins 20. Jahrhundert, genauer gesagt, bis zum Jahr 1922. 1891 wurde sogar noch zur besseren Nutzung der Wasserkraft von der Boeselagerschen Verwaltung eine Turbine eingebaut.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Pächter. Es gab einen Pächter Bürmann, gefolgt von Hültenschmidt. Bis zur Stilllegung 1922 hieß der Pächter Lage aus Hagen. Das Hauptprodukt, das hergestellt wurde, waren Fassbretter. Im Herbst 1925 übernahm Hermann Wälter die stillgelegte Mühle. Er erzeugte mit einer Wasserturbine eigenen Strom und hat mit viel Mühe das Haus erhalten und aus diesem nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig ein Ausflugslokal gemacht. Viele ältere Bewohner von Wimbern können sich auch noch heute an „Wälters Herm“ oder „Schwäl Herm“ erinnern und daran, in dem kleinen Lokal die erste Limonade, Bluna oder Sinalco ihres Lebens getrunken zu haben.
Im Jahre 1960 wurde das Haus abgerissen und an der Stelle ein Holzlagerplatz errichtet. Der gegenüberliegende alte Teich ist heute ein bewundernswertes Biotop mit seltenen Wasserpflanzen und Vögeln.