
Die Geschichte des Mühlenwesens ist lang und vielfältig – und hat ihre Ursprünge lange vor Christi Geburt. Mit dem Anbau von Getreide musste dieses, um es als Nahrung zu nutzen, zerkleinert werden. Anfänglich geschah das mit „Reibsteinen“ auf einem flachen Bodenstein, später in „Mörsern“. Daraus entwickelten sich allmählich Trog- oder Handmühlen – natürlich alles noch handbetrieben.
Ein nächster Entwicklungsschritt war der Einsatz von Tierkraft zum Drehen der Mühlsteine über eine Deichsel. Teilweise wurden anstelle der Tiere auch Menschen eingesetzt. Später wurden die Mühlsteine mit Wasserkraft angetrieben. Hiermit machten sich unsere Vorfahren zum ersten Mal die Naturkraft zunutze. Die ersten Wasserschöpfräder entstanden übrigens bereits einige Jahrhunderte vor Christi Geburt.
Die ersten Wassermühlen in Deutschland sollen dann allerdings nach Christi Geburt durch die Römer im Moselraum betrieben worden sein, und zusätzlich bis zum Jahr 800 auch im Norddeutschen Raum.
Die Mendener Mühle wurde vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut. Sie steht heute noch gegenüber dem neuen Rathaus. Im Dachgeschoß wurde ein hölzerner Vorbau („Kuckuck“) mit einem Flaschenzug angebaut, damit die oftmals schweren Getreidesäcke nicht herauf- oder heruntergeschleppt werden mussten.
Diese Kornmühle besaß ein hoheitliches Bannrecht, wie es dieses ab dem 13. Jahrhundert gab. Das bedeutete, dass alle Einwohner Mendens und seines Kirchspiels (Halingen, Oesbern, Holzen, Böingsen, Schwitten, Sümmern und Wimbern) ihr Korn in dieser Mühle mahlen lassen mussten. Solche Bannrechte wurden teilweise erst im 16. Jahrhundert aufgehoben.
Die alte Menderner Mühle wird heute gastronomisch genutzt.