Napoleon wälzt alles um

Wohl die entscheidenste Veränderung, die auch die Bewohner Wimberns unmittelbar berührte, gab es in der Zeit um 1800 infolge der durch Napoleon verursachten Kriege und Umwälzungen. 1802 wurden auf Druck von Napoleon deutsche Fürsten für ihre an Frankreich abzutretenden linksrheinischen Gebiete durch säkularisierte kirchliche Besitztümer entschädigt. So kam damals das kurkölnische Herzogtum Westfalen (mit Wimbern) an Hessen-Darmstadt. Das war das Ende der Jahrhunderte „unter dem Krummstab“. Die kirchlichen und klösterlichen Grundherrschaften gingen an den Staat über, die Hörigkeit der Bauern wurde aufgehoben. Das bedeutete eine radikale Umstellung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse; vergleichbar vielleicht mit der Umstellung der Verhältnisse in der DDR im Jahre 1990, als diese nach Unterzeichnung des Einigungsvertrages aufgelöst wurde und der Bundesrepublik Deutschland beitrat.

Die hessische Herrschaft dauerte nur die kurze Zeit von 1802 bis 1816. Für die Verwaltung setzten die Hessen Schultheißen ein.

Für die Bauernschaften Wimbern und Oesbern war Friedrich Bering vom Beringhof als Schultheiß eingesetzt. Zu seinem Amtsbezirk gehörten:

  • das Dorf Wimbern
  • 4 Höfe zu Bellingsen
  • 4 Höfe am Graben
  • der Beringhof
  • das Dorf Niederoesbern
  • das Dorf Oberoesbern
  • das Dorf Werringsen
  • 3 Höfe zu Barge
  • der Kötter am Homberge.