Ein Briefkasten reichte

In der Zeit von 1847 bis 1890 wurde von der Gemeinde Wimbern ein Protokollbuch geführt, das heute im Gemeindearchiv Wickede (Ruhr) aufbewahrt wird. Darin sind viele für die Ortsgeschichte interessante Begebenheiten festgehalten.

1847 beispielsweise war Christian Bering vom Beringhof Gemeindevorsteher. Ihm folgte von 1849 bis 1887 der Landwirt Franz Filthaut. 1887 war Bernhard Goeke, genannt Helmig, der Gemeindevorsteher.

Zum Vertreter der Gemeinde Wimbern im Amt Menden (Amtsverordneter) wurde 1849 Ferdinand Langes für sechs Jahre gewählt. Ihm folgte der Schreinermeister Franz Kaspar Schotenröhr. Ab 1857 bis nach 1890 war Josef Bering vom Beringhof Amtsverordneter der Gemeinde Wimbern.

Von Dezember 1850 bis Februar 1851 war die Zwölfpfünder-Batterie 21 vom 7. Artillerie-Regiment in Wimbern einquartiert (Manöver?). Mit Protokoll vom 8. Mai 1851 wurde die Entschädigung an die einzelnen Gemeindemitglieder für Unterbringung und Sachleistungen geregelt.

Sehr vaterländisch war man anscheinend nicht, aber sparsam: Gemäß Protokoll vom 29. August 1874 lehnte der Gemeinderat eine vom Amtmann Theodor von Dücker vorgeschlagene „festliche Sedanfeier der Schulkinder zu Werringsen“ einstimmig ab. Weil am Hause des Gutsbesitzers Schlünder (Poststation) ein Postbriefkasten vorhanden ist, wird es (am 13. Oktober 1875) nicht für nötig erachtet, noch einen weiteren Briefkasten anzuschaffen.

Im Jahre 1876 wurde eine Baugenehmigung durch folgende Eintragung ins Protokollbuch erteilt:

Dem Heinrich Schüppstuhl von hier ist vom hiesigen Gemeinde-Rath die Erlaubniß zum neuen Wohnhauß heute ertheilt worden auf seinem Grundstück Flur 2, No. 189/68 der Steuergemeinde Wimbern.

v(orgelesen) g(enehmigt) u(nterschrieben)

gez.
Schlünder
Bering
Großkettler
Schotenröhr

So einfach war das damals. Es handelt sich hier übrigens um das heute noch vorhandene Haus Kuhlenweg 2 (heute Gutland).