1994 entschlossen sich die Schützen nach über 100jähriger Vereinsgeschichte zu einer tiefgreifenden Änderung ihrer Führungsstruktur. Die Aufgaben der Vereinsleitung hatten in den letzten Jahrzehnten durch eine Differenzierung des Vereinslebens einerseits und durch zunehmende ordnungs-, steuer- und baurechtliche Reglementierung andererseits in einem Maße zugenommen, das eine Lastenverteilung auf mehrere Schultern nahelegte.
Insbesondere dem Brudermeister fiel in dem Kollegialgremium „Vorstand“ sehr weitgehende Führungsverantwortung mit einem vielfältigen Anforderungsprofil zu.Die Repräsentation der Bruderschaft sollte möglichst herzlich, redegewandt und integrativ sein, die Vorstandssitzungen und Generalversammlungen verlangten einen deutlichen Leitungsanspruch und klare Struktur, und die Arbeitseinsätze an der Halle brauchten jemanden, der mit möglichst viel Disziplin, Eifer und handwerklichem Geschick vorausgeht und sagt, „wo´s langgeht“ – viele recht unterschiedliche Anforderungen an eine einzelne Person.
Der Vorstand empfahl schließlich die Einführung einer „Doppelspitze“ mit Vereinsvorsitzendem und Brudermeister. Caspar Bilge trieb die Beschlussfassung zur Satzungsänderung in der Generalversammlung entschlossen voran. Gerd Schulte (Oesberner Weg) wurde 1994 zum Vorsitzenden gewählt und füllte diesen Posten neben den Brudermeistern an seiner Seite zehn Jahre lang bestens aus.
Lebhaft diskutiert wurde 1994 auch die Änderung des Musikkonzeptes zum Schützenfest. Einige Schützenbrüder fürchteten wohl den Untergang des Abendlandes, wenn am Samstagabend anstelle der gewohnten Schützenkapelle eine Band mit anderer Instrumentierung zum Tanz aufspielen würde. „Ein Schützenfest ist keine Disko“, war eine damals gängige Parole. Mit der Gruppe „Back Stage“ aus Wickede wurde das Experiment dennoch – und zwar mit Erfolg – gewagt. Wenn es auch bei den musikalischen Partnern und in der musikalischen Gestaltung zwischenzeitlich immer wieder Änderungen gegeben hat, die Zusage des Vorstands gilt bis heute: Schützenfest bleibt Schützenfest.
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Manche Tanzband erspielte sich über mehrere Jahre in Wimbern einen klangvollen Namen, jahrzehntelange Freundschaften jedoch entwickelten sich mit den Spielmannszügen und Blaskapellen: 60 Jahre Spielmannszug Voßwinkel, 30 Jahre Spielmannszug Bentrop, fast 20 Jahre Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wickede und inzwischen auch schon zwölf Jahre Blasorchester Menden. Auf den prächtigen Festzug mit diesen Musikzügen am Schützenfest-Sonntag mit unseren befreundeten Bruderschaften aus Echthausen, Voßwinkel und Wickede sind wir im kleinen Wimbern schon ein wenig stolz. Das gemeinsame Spiel der Musikzüge im Anschluss an den Festzug ist der musikalische Höhepunkt unseres Festes.
Während allerdings Königspaare, Hofstaate und Vorstand der Voßwinkler St. Johannes-Schützen schon seit den frühen Nachkriegsjahren alljährlich unseren Schützenfest-Sonntag bereichern, gab es nach der kommunalen Neugliederung 1969 eine eher zaghafte Annäherung an unsere Freunde aus Echthausen und Wickede. Bis dahin hatte die Gemeinde Wimbern bekanntlich zum Amt Menden, Landkreis Iserlohn, gehört. Seit dem 1. Juli 1969 ist Wimbern aufgrund des Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Soest und Teilen des Landkreises Beckum ein Ortsteil der Gemeinde Wickede (Ruhr) im Kreis Soest. Über viele Jahre begegneten sich alle drei Wickeder Bruderschaften jedoch nicht gleichzeitig auf einem Fest. Es gab vielmehr einen jährlichen Ringtausch: In den Jahren, in denen Wickede sonntags nach Wimbern kam, besuchten wir die Echthauser. War jedoch Echthausen bei uns zu Gast, gingen wir nach Wickede. Mit den Echthauser St. Vinzentius-Schützen vertieften wir die Beziehungen ab 1998 insofern, dass wir uns in den jeweiligen „Wickeder Jahren“ auch samstags zum Kirchgang und abendlichen Feiern besuchten. Erst seit 2009 feiern die drei zur Großgemeinde Wickede zählenden Bruderschaften alle ihre Feste sonntags gemeinsam.
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Doch gehen wir noch einmal zurück in das Jahr 1995: Die in der Regel selbst genähten baumwollenen alten grün-weißen Fahnenbanner, mit deren Hissen zum Schützenfest die meisten Wimberner Haushalte ihre Verbundenheit mit der Bruderschaft zum Ausdruck brachten, waren in die Jahre gekommen. Auf Initiative und der Grundlage eines Entwurfs von Dirk Grundmeier wurden prächtige neue Banner mit dem leuchtend silber-roten Wimberner Wappen angeschafft. 2013 musste nachbestellt werden. Eine wirkliche Bereicherung des Ortsbildes.
Das Vogelschießen verantwortete 1995 erstmals unser Schützenbruder Friedhelm Pieper. Fehlt eigentlich nur noch, dass er einmal mit der eigenen Flinte den Vogel abschießt.
Im Jahre 1997 zeigte sich einmal mehr, wie nachhaltig die Generation, die die Halle in der Wiesenstraße 1967 gebaut und ihr inneres und äußeres Erscheinungsbild zum 100jährigen Jubiläum grundlegend modernisiert hatte, die Wimberner Schützenbruderschaft repräsentierte. Beim Bau des Schleppdachs wirkten sie aus Altersgründen zwar nicht mehr mit, doch den Vereinszusammenhalt förderten sie weiterhin tatkräftig. Mit den Jahren hatte sich die Altersstruktur der Bruderschaft mit der allgemeinen demografischen Entwicklung verändert. Immer mehr Schützenbrüder erreichen ein Lebensalter, das mit Besuchen zu „runden Geburtstagen“ geehrt wird. Bis heute gratuliert die Bruderschaft ihren Schützenbrüdern ab dem 70. Geburtstag jeweils alle fünf Jahre. Weil gottlob viele Schützen in diesen Genuss kommen, braucht es auch diejenigen, die für diese Besuche zur Verfügung stehen. Ab 1997 waren das für einige Jahre neben den Vorstandsmitgliedern eben diejenigen, die bereits beim Hallenbau, beim Anbau und Umbau tatkräftig Hand angelegt hatten. So manchem Schützenbruder gaben sie, solange es ihre eigene Gesundheit zuließ, in Vertretung des Vorstands in den Folgejahren auch das letzte Geleit.
1997 war es auch, als das erste Kinderschützenfest der „Neuzeit“ stattfand. Alljährlich am Vortag des Muttertags ermitteln seitdem Wimberns Jüngste ihre Schützenkönige – wobei es in der knappen Mehrzahl „Königinnen“ sind. Die Mädchen führen in diesem Wettbewerb derzeit mit zehn zu neun Erfolgen. Im Jahr des 125jährigen Bestehens unserer Bruderschaft 2016 begehen also auch die Kinder ein kleines Jubiläum und feiern ihr 20. Schützenfest.
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Unter der musikalischen Begleitung unserer Freunde vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Wickede werden die Kinderkönige ermittelt. Wer die letzte Glühbirne, an denen der Adler befestigt ist, abwirft, regiert die Kinder für ein Jahr. Wie bei den Großen wird das Königspaar des Vorjahres unter reger Anteilnahme der Untertanen auf der Königsgruft bei Nadermanns Hof „beerdigt“. Vorstands- und Hofstaatsfrauen unterhalten die Kinder anschließend mit diversen Spielangeboten. Aber so sehr diese Spiele zum Kinderschützenfest gehören – das Größte für alle Kinder war schon immer das Rennen, Springen und Toben in der Halle und auf dem Schützenplatz, am besten bei strahlendem Sonnenschein und mit Wasserpistole.
Ein ausgesprochen nasses Los zogen die Festzugteilnehmer im Jahre 1998:
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Denn da regnete es wie aus Eimern gegossen auf die Festzugteilnehmer herab. Die konnten sich gerade noch beim Königspaar Martin und Rosemarie Kirch oder den angrenzenden Nachbarn retten. Nachdem es nach einer halben Stunde immer noch regnete, wurde in beispielhafter Weise ein Fahrdienst organisiert, der alle Schützenbrüder und Schwestern trocken zur Schützenhalle brachte. Nur die Damen des eigenen Hofstaats weigerten sich strickt, in einen der Pkws zu steigen… Erst nach zähen Verhandlungen mit dem stellvertretenden Oberst Gerd Schulte erklärten sie sich bereit, sich auf der Ladefläche eines Transporters zur Schützenhalle fahren zu lassen. Von weitem hörte man schon in der Wiesenstraße, dass in dem geschlossenen Fahrzeug eine sehr lebendige Fracht befördert wurde. Als man den Sprinter öffnete, kam dort eine fröhliche Schar junger Frauen und der Schützenkönig Martin herausgesprungen…
Was der Chronist verschweigt: Der Transporter trug die Werbeaufschrift „Modewelt für´n Taschengeld“, was den festlichen Roben der Hofdamen nun wirklich nicht gerecht wurde.
1998 war es auch, als das Vereinsjahr mit dem Kalenderjahr zusammengelegt wurde. Die Generalversammlungen finden seitdem jeweils am dritten Samstag im März statt.
1999 stellte sich Caspar Bilge aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut als Brudermeister zur Wahl. Caspar, der zehn Jahre zuvor bei Alfred Luigs überraschendem Rücktritt in die Bresche gesprungen war und der die Bruderschaft mit großer Herzlichkeit, viel Humor und Spontanität repräsentiert hatte, wurde von seinem Stellvertreter Gerry Schulte mit herzlichen Worten verabschiedet. Im Jahre 2011 wurde er mit zehn weiteren besonders verdienten Schützenbrüdern in den Ehrenvorstand berufen.
Zum Brudermeister wurde ein überaus erfahrenes Vorstandsmitglied gewählt: Ede Schmidt, seit 1972 im Vorstand und viele Jahre Kassierer, hatte zuvor lange überlegt.
Ich kann zwar alles nachrechnen, aber nichts vorrechnen
hatte er sein Zögern begründet. Ede sollte unrecht behalten, denn er drückte unserer Schützenbruderschaft in den folgenden zehn Jahren deutlich seinen Stempel auf.
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Rechtzeitig zum Schützenfest 1999 war die Halle nicht nur farbig aufgefrischt worden. Die Westfassade ziert seitdem das stilisierte und der Kirchenpforte in Barge nachempfundene Bild des Schutzpatrons Johannes des Täufers. Michael Schulte hatte sich dabei künstlerisch ausgedrückt.
Im Herbst 1999 erwartete Wimbern ein bis heute unvergessenes Oktoberfest mit den Falzberger Musikanten aus Sulzbach-Rosenberg. War bereits der Samstagabend mit echtem Wiesn-Bier und einer brechend vollen Halle ein absoluter Hit, so war der folgende Sonntag an Fröhlichkeit nicht zu überbieten. Nach einem original Sauerländer Vogelschießen für die Gäste aus der Oberpfalz und einem bunten Tagesprogramm sollte der Abend zur freien Verfügung gestellt werden. Ganz spontan blieben aber fast alle Anwesenden in der Schützenhalle. Schriftführer Reinhold Kirch vermerkte in seinem Jahresbericht:
Nachdem die Gäste aus der Oberpfalz gemerkt hatten, dass man auch im Stehen trinken und dabei viel Spaß haben kann, waren diese nicht mehr zu bremsen. Ein Lied, ein Döneken nach dem anderen fiel ihnen ein, was uns dann zum Besten gegeben wurde. Für einige Sachen hätten wir gut einen Dolmetscher gebrauchen können, aber auch diese Sprachprobleme wurden … bestens überwunden.
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Frühlingsfeste hatte es in Wimbern ja bereits früher gegeben, 2000 aber fand erstmals ein „Tanz in den Mai“ statt. Die Oldie-Band „Take Five“ fand auch in den folgenden vier Jahren regen Anklang mit einem Publikum, das über Wimberner Ortsgrenzen deutlich hinausging. Für die Vereinskasse blieb regelmäßig ein schöner Überschuss, den die Schützen durch die Übernahme des Schankbetriebs erwirtschafteten. Überhaupt lässt sich sagen, dass beim Schützenfest (auch nach der Einführung von Wertmarken 2001) finanziell „nichts hängen bleibt“. Das Dorf und das Fest sind zu klein, als dass nach Abzug der Musik-, Schank- und sonstigen Veranstaltungskosten noch Gewinne zu erwarten wären. Wenn wir unsere Schützenfeste weiter „nach alter Väter Sitte“ feiern wollen, braucht es schon lange regelmäßige Einnahmen aus anderen Quellen, um die eigene Schützenhalle zu erhalten. Karnevalsfeiern, Frühlingsfeste, Winterschützenfeste oder eben auch der „Tanz in den Mai“ folgen also mindestens zwei Motiven: das dörfliche Miteinander zu stärken einerseits, die Mittel zum Erhalt der Halle zu erwirtschaften andererseits. Woher sollten sonst die Gelder kommen, um zum Beispiel feuerpolizeilich geforderte Rauch- und Wärmeabzüge in die Hallendecke einzubauen, einen neuen repräsentativen Vorhang an der Königsbühne anzubringen oder eine moderne Heizungsanlage zu installieren? Wenn auch alle diese Maßnahmen im Jahre 2000, wie generell in unserer Bruderschaft, soweit es ging in Eigenleistung erbracht wurden und die Gemeinde Wickede (Ruhr) Mittel zur Heizung zuschoss, leben die Schützen mit ihrer Halle buchstäblich „von der Hand in den Mund“.Jede Investition ist ein Kraftakt. Es müssen nicht nur jeweils die Finanzmittel aufgebracht werden, sondern, seien wir ehrlich: Auch der kritische Blick auf das Engagement des Nebenmanns führt zu gelegentlichem Murren und nicht immer zur Stärkung des Gemeinschaftsgedankens. Es braucht das Bewusstsein: Jede Stunde im Ehrenamt ist ein Geschenk an die Bruderschaft. Wenn wir anfangen, Leistungen gegeneinander aufzurechnen, sind wir schon auf einer schiefen Ebene.
Und noch ein weiterer kleiner Exkurs sei in diesem Zusammenhang erlaubt: Wie gesagt, unterstützte die Gemeinde Wickede (Ruhr), wie schon die Modernisierung der Halleninnendecke 1990, auch den Einbau einer neuen Heizungsanlage mit einem Zuschuss in Höhe von 40.000 Mark. Dafür sind wir Wimberner Schützen dankbar.Es ist uns bewusst, dass in Zeiten der Haushaltssicherung die Handlungsräume der Kommune eng sind. Wir sehen unsere Vereinsaktivitäten aber immer auch im Interesse des ganzen Ortsteils Wimbern. Wir entlasten also mit unserem bürgerschaftlichen Engagement die Gemeinde bei mancher gesellschaftlicher Aufgabe. Nicht zuletzt mit Blick auf die kommunalen Kosten für das Bürgerhaus in Wickede und die Gemeindehalle in Echthausen verdient unser Handeln für den Erhalt und die stetige Sanierung der Wimberner Schützenhalle die ideelle und finanzielle Unterstützung der Gemeinde, soweit es eben geht.
Wenn es Zeit und Kraft der Schützen zulassen, übernehmen sie – regelmäßig oder Anlass bezogen – immer wieder über ihre eigene Vereinsarbeit hinausgehende Verantwortung, sei es einmalig beim Sammeln von Medikamenten im Balkankrieg oder mehrmals beim Reinigen der Straßengräben im Dorf, sei es bei der finanziellen Unterstützung für die Reformbewegung in Polen (1982) und den Notarztwagen am Krankenhaus (2003) oder alljährlich beim Kriegsgedenken am Volkstrauertag, sei es aber auch bei ihrer Positionierung zu Fragen des Autobahnbaus oder der Flüchtlingsunterbringung im ehemaligen Krankenhaus. Feiern in der Dorfgemeinschaft, Arbeiten an der Dorfgemeinschaft, Streiten für die Dorfgemeinschaft – diese drei Aufgaben der Bruderschaft sind sicher nicht gleich schön, aber bestimmt gleich wichtig.
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Zurück ins Jahr 2001: Das Festprogramm wurde in diesem Jahr insofern umgestellt, als erstmals – und einmalig – seit 1975 auf die Reveille des Voßwinkler Spielmannszuges verzichtet wurde. Stattdessen erklangen „Drei weiße Birken“ und andere Märsche in der Schützenhalle bei einem Frühschoppen und der Ehrung von nicht weniger als 88 noch lebenden Königinnen und Königen der Wimberner St. Johannes-Bruderschaft. Stellvertretend für alle anderen „gekrönten Häupter“ wurde Goldkönigin Käthe Bilge auf der Bühne mit einer vom Königspaar Dirk Grundmeier und Regis Backs gestifteten Nadel geehrt. Die Königinnen tragen seitdem zum Zeichen ihrer Würde „Krönchen“ an ihren Kleidern, die Könige werden dezent, aber unmissverständlich mit einem Adler am Revers ausgezeichnet.
Nachdem montags bei den Schützenfesten für einige Jahre keine Festzüge stattgefunden hatten, werden die frisch gekürten Königspaare seit 2001 wieder von zuhause zum abendlichen Königsball abgeholt. Werner und Meggi Schröder waren also die ersten Majestäten, die wieder in diesen Genuss gekommen sind.
2002 vermerkt der Jahresbericht zum Schützenfest:
Nach einem gemeinsamen Frühstück im „Kühlen Grund“ wurden am Samstag Morgen die letzten Vorbereitungen zum Schützenfest getroffen.
Bereits im Jahre 1998 war die Tradition geboren worden, sich am Schützenfest-Samstag mit einem Frühstück im Kreis des Vorstandes und einiger Schützen, die sich im Jahresverlauf besonders verdient gemacht hatten, auf das Fest einzustimmen. Nach ihrer Gründung im Jahre 2003 stießen auch die Jungschützen hinzu, ab dem Jahre 2011 folgte der Ehrenvorstand.
Das Böllern erlebte in Wimbern zwischen 2002 und 2010 eine kurze Episode. Die Meinungen hierzu waren, wie vielerorts, auch in unserem Dorf ambivalent. Waren die akustisch robusten Naturen von dem frühmorgendlichen Knallen hellauf begeistert, so teilten die Schreckhafteren diese Freude nicht. Vielleicht kommt es doch nicht ganz von ungefähr, dass bereits zu den ersten urkundlichen Erwähnungen des Böllerschießens auch ein Verbot zählt. In der Markgrafschaft Ansbach im heutigen Bayern wurde bereits im Jahre 1696 durch einen markgräflichen Erlass bei Strafandrohung verboten,
dass bei den Hochzeiten auf dem Land die Bauern-Kerl und Junge Pursch mit allerhand Feuern und Rohren platschen und Freudenschüsse tun.1
- http://www.schuetzenrecht.de/waffenrecht/paragraphen-boellern-988 – abgerufen am 20. März 2016 ↩︎